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03.02.2025

Facebook-Kommentar von Heinz-Jürgen Krug


Weidel als Kommunismus-Expertin
Ein Kommunist? – Oder gar zwei?

Alice Weidel ernannte Hitler zum Kommunisten
(https://www.youtube.com/watch?v=csMhoKeImtA ) mit der Begründung, er habe die Privatindustrie, insbesondere sämtliche Industrieunternehmen verstaatlicht. Dabei muss er die IG Farben, Siemens, Krupp, Flick, Gutehoffnungshütte/MAN (Haniel) usw/usf irgendwie vergessen haben. Und er habe die Privatunternehmen, die es wegen der Verstaatlichung ja nicht mehr gab, auch noch mit exorbitanten Steuern („huge taxes“) gequält. (Tatsächlich gequält, gefoltert, ermordet durch den von Kapitalisten finanzierten „Kommunisten“ Hitler und seine willigen Vollstrecker wurden seit 1933 die Kommunisten.)

Nach einer Senkung von Unternehmenssteuern 1933/34 wurde dann zur Finanzierung der Kriegsvorbereitung tatsächlich z.B. die Körperschaftssteuer auf 30, 1938 auf 35 und ab 1939 auf 40 Prozent erhöht. Das wurde allerdings durch die massiven Gewinnsteigerungen aufgrund der Kriegsvorbereitung überkompensiert. So entwickelten sich die unverteilten Gewinne der Kapitalgesellschaften (in Millionen Reichsmark) folgendermaßen:
1933: 175
1934: 680
1935: 1.200
1936: 1.900
1937: 2.480
1938: 3.420

In seiner Studie „Von Scheingewinnen zum Rüstungsboom“ kam Mark Spoerer bereits 1996 zu folgenden Ergebnissen „Auf insgesamt 155 Textseiten und belegt unter anderem durch einen über 40-seitigen Tabellenanhang mit Angaben zu insgesamt 111 Unternehmen kommt Spoerer dabei zu dem - insgesamt wenig überraschenden - Befund, daß die durchschnittliche Eigenkapitalrentabilität (der Jahresgewinn im Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital zu Jahresbeginn) in der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre durch-schnittlich ca. 15% betrug. In der Rüstungsindustrie konnten überdurchschnittliche Renditen erzielt werden. Allerdings war die Unternehmensgröße für die erzielten Profite unerheblich. Die hohen Unternehmensgewinne lagen deutlich über den - ebensowenig überraschend - niedrigen Gewinnen der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre (2-5%), sie überschritten sogar die äußerst günstigen Ertragsmöglichkeiten im wilhelminischen Deutschland.“ (Viertel-jahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beihefte, Nr. 123)

Währenddessen blieben die realen Stundenlöhne deutlich unter dem Niveau von 1929; 1939 z.B. bei 83%. Die Wochenlöhne lagen 1939 – wegen der zwangsweisen Verlängerung der Arbeitszeit -  bei 104% von 1929 ( https://de.statista.com/statistik/daten/studie/249961/umfrage/lohnentwicklung-im-deutschen-reich/ ). Parallel stiegen Arbeitsunfälle und Berufserkrankung von 929.592 über 1.354.315 in 1935 und 1.799.512 in 1937 auf 2.253.749 in 1939.
All dies noch ohne Berücksichtigung von Zwangsarbeit und Vernichtung durch Arbeit in den Vernichtungslagern und den mehr als 1000 KZ-Außenlagern, die die Nazis den Unternehmen auf dem Silbertablett zur Verfügung stellten ( https://www.zwangsarbeit-archiv.de/zwangsarbeit/erfahrungen/lager/index.html

 

 

 

   
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